Um Neofolk zu beschreiben bedarf es vieler Worte, vielmehr ist es ein Lebensgefühl.Folgender Beitrag von Martin Schurmann möchte ich euch nicht vorenthalten.
In erster Linie bezeichnet der Begriff „Neofolk“ eine in den 80ern entstandene Musikrichtung. „Folk“ stammt aus dem Englischen („folk“) und bedeutet Folklore, also die Volkskultur. In diesem Fall die musikalische Volkskultur. Und was „neo“ (griechisch „neos“) bedeutet, sollte ja jedem klar sein. Also eine neue, aber sich auf Tradition berufende Musikrichtung. Ohne in „Schubladen“ zu denken, aber man kann bei Neofolk von ruhiger, zum Teil sphärischer und je nach Empfinden auch melancholischer und schwermütiger Musik reden. Dabei rückt hauptsächlich die Gitarre in den musikalischen Vordergrund, unterstützt von dezent plazierten elektronischen Klängen. Viele Bands halten sich jedoch komplett an „natürliche“ Instrumentalisierung, wie Flöten, Geigen, Cello und eben die Akustikgitarre.
Lyrisch geht es bei solchen Musikstücken – wie man sich denken kann – nicht gerade um Spasspartys oder der Lust an der Niveaulosigkeit, sondern vielmehr um die Ästhetik, die Romantik des Lebens. In einem Neofolk-Song kann es durchaus vorkommen, dass eine Viertelstunde über den Anblick eines Lagerfeuers berichtet wird. Doch das wird keinesfalls langweilig. Ganz im Gegenteil, beim Genießen eines solchen Liedes erinnert man sich schnell wieder daran, wie fantastisch die kleinen und im heutigen Leben unbedeutsamen Dinge sein können.
Wie eben ein Lagerfeuer.
In der Vielzahl der Neofolk-Bands geht es natürlich auch um andere Themen, wie beispielsweise das Heidentum, Satanismus, das Mittelalter oder die (kritische) Auseinandersetzung mit dem Christentum.
Neofolk ist also romantische, naturverbundene Musik. Diese Musik wird zum Großteil auch von romantischen, naturverbundenen Menschen gehört. Aus diesem Grund kann man neben einer Musikrichtung „Neofolk“ auch von einer ganzen Subkultur „Neofolk“ sprechen. Wobei der Übergang zur Gothic-Szene sehr fließend ist. Eine strikte Einteilung und Definition dieser Subkultur halte ich daher für nicht möglich. Der Anteil der „Schwarzen“ in einem Neofolk-Konzert ist jedenfalls sehr hoch. Auch findet man sehr viele Bands auf dem Wave-Gotik-Treffen (jährlich in Leipzig). Doch im Gegensatz dazu gibt es auch viele, welche nichts mit der schwarzen Szene zu tun haben, jedoch Neofolk von morgens bis abends hören.
Neofolk und Politik. Grundsätzlich ist die Mehrheit der Neofolkbands unpolitisch, wie beispielsweise In My Rosary oder Of The Wand And The Moon.
Jedoch hat Neofolk oft den schlechten Ruf, eine rechtsradikale Musik zu sein. Ich möchte an dieser Stelle meinen bisher höflichen Stil kurz ablegen und sagen: „Das ist dummes Gequatsche von dummen Meschen, die vorgelegte Meinungen nachquasseln und von Selberüberlegen noch nie etwas gehört haben!“ (verzeiht mir die Verallgemeinerung).
Natürlich gibt es rechtsradikale Neofolkbands. Es gibt aber auch rechtsradikale Punkbands oder rassistische HipHopper. Ist deswegen die ganze Szene versaut? Nein, ist sie nicht.
Hierbei sei das Elfenfolk-Festival (22.01.2005) der Bands Nebelhexe, Faun und Sol Invictus erwähnt, welches unter dem Motto „Elfen gegen Rechts“ stattfand.
Ich kann also nur jedem empfehlen, einmal in diese vielseitige und interessante Musikrichtung reinzuhören. Vielleicht findet der eine oder andere dadurch seinen bisher unentdeckten Geschmack für die ruhigen Seiten des Lebens.
Genießt es!
PS:
Damit das Suchen leichter fällt, hier noch einige Band-Vorschläge (neben den bereits erwähnten):
Current ´93; Death in June; Orplid; Forseti; Hagalaz´ Runedance (der alte Name von Nebelhexe) und Dies Natalis.
Copyright by Martin Schurmann
PDF zum runterladen:
http://www.xup.in/dl,16471104/neofolk--mehr-als-nur-eine-musikrichtung.pdf/
In erster Linie bezeichnet der Begriff „Neofolk“ eine in den 80ern entstandene Musikrichtung. „Folk“ stammt aus dem Englischen („folk“) und bedeutet Folklore, also die Volkskultur. In diesem Fall die musikalische Volkskultur. Und was „neo“ (griechisch „neos“) bedeutet, sollte ja jedem klar sein. Also eine neue, aber sich auf Tradition berufende Musikrichtung. Ohne in „Schubladen“ zu denken, aber man kann bei Neofolk von ruhiger, zum Teil sphärischer und je nach Empfinden auch melancholischer und schwermütiger Musik reden. Dabei rückt hauptsächlich die Gitarre in den musikalischen Vordergrund, unterstützt von dezent plazierten elektronischen Klängen. Viele Bands halten sich jedoch komplett an „natürliche“ Instrumentalisierung, wie Flöten, Geigen, Cello und eben die Akustikgitarre.
Lyrisch geht es bei solchen Musikstücken – wie man sich denken kann – nicht gerade um Spasspartys oder der Lust an der Niveaulosigkeit, sondern vielmehr um die Ästhetik, die Romantik des Lebens. In einem Neofolk-Song kann es durchaus vorkommen, dass eine Viertelstunde über den Anblick eines Lagerfeuers berichtet wird. Doch das wird keinesfalls langweilig. Ganz im Gegenteil, beim Genießen eines solchen Liedes erinnert man sich schnell wieder daran, wie fantastisch die kleinen und im heutigen Leben unbedeutsamen Dinge sein können.
Wie eben ein Lagerfeuer.
In der Vielzahl der Neofolk-Bands geht es natürlich auch um andere Themen, wie beispielsweise das Heidentum, Satanismus, das Mittelalter oder die (kritische) Auseinandersetzung mit dem Christentum.
Neofolk ist also romantische, naturverbundene Musik. Diese Musik wird zum Großteil auch von romantischen, naturverbundenen Menschen gehört. Aus diesem Grund kann man neben einer Musikrichtung „Neofolk“ auch von einer ganzen Subkultur „Neofolk“ sprechen. Wobei der Übergang zur Gothic-Szene sehr fließend ist. Eine strikte Einteilung und Definition dieser Subkultur halte ich daher für nicht möglich. Der Anteil der „Schwarzen“ in einem Neofolk-Konzert ist jedenfalls sehr hoch. Auch findet man sehr viele Bands auf dem Wave-Gotik-Treffen (jährlich in Leipzig). Doch im Gegensatz dazu gibt es auch viele, welche nichts mit der schwarzen Szene zu tun haben, jedoch Neofolk von morgens bis abends hören.
Neofolk und Politik. Grundsätzlich ist die Mehrheit der Neofolkbands unpolitisch, wie beispielsweise In My Rosary oder Of The Wand And The Moon.
Jedoch hat Neofolk oft den schlechten Ruf, eine rechtsradikale Musik zu sein. Ich möchte an dieser Stelle meinen bisher höflichen Stil kurz ablegen und sagen: „Das ist dummes Gequatsche von dummen Meschen, die vorgelegte Meinungen nachquasseln und von Selberüberlegen noch nie etwas gehört haben!“ (verzeiht mir die Verallgemeinerung).
Natürlich gibt es rechtsradikale Neofolkbands. Es gibt aber auch rechtsradikale Punkbands oder rassistische HipHopper. Ist deswegen die ganze Szene versaut? Nein, ist sie nicht.
Hierbei sei das Elfenfolk-Festival (22.01.2005) der Bands Nebelhexe, Faun und Sol Invictus erwähnt, welches unter dem Motto „Elfen gegen Rechts“ stattfand.
Ich kann also nur jedem empfehlen, einmal in diese vielseitige und interessante Musikrichtung reinzuhören. Vielleicht findet der eine oder andere dadurch seinen bisher unentdeckten Geschmack für die ruhigen Seiten des Lebens.
Genießt es!
PS:
Damit das Suchen leichter fällt, hier noch einige Band-Vorschläge (neben den bereits erwähnten):
Current ´93; Death in June; Orplid; Forseti; Hagalaz´ Runedance (der alte Name von Nebelhexe) und Dies Natalis.
Copyright by Martin Schurmann
PDF zum runterladen:
http://www.xup.in/dl,16471104/neofolk--mehr-als-nur-eine-musikrichtung.pdf/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen